Über die Notwendigkeiten von political correctness und sogenannten „Rechtschreibreformen“
Der Alltag der schreibenden und kreativen Zunft wird nicht nur durch übertriebene political correctness sondern auch durch manch fragwürdige Umsetzung der Rechtschreibreformen schwer gemacht. Insbesondere auch die Klassikfans unter den Bücherliebhabern und Leseratten machen sich zunehmend berechtigt Sorgen. Darunter inzwischen auch diejenigen, die Georges Orwell „1984“ noch nicht kennen.
Ein guten Einblick gibt der SZ-Artikel „Robinson Crusoes furchbar korrekte Abenteuer“ über die Praxis, Klassikausgaben berühmter Kinderbücher zu entschärfen oder political correct darzustellen. Das Ergebnis: Die entsprechenden Werke werden nicht nur verharmlost sondern schlichtweg verfälscht. Zuguterletzt läßt man noch die Rechtschreibreform darüberlaufen und erhält ein wirkliches „neusprech“.
Harald Eggebrecht führt hierzu mit den unterschiedlichen Versionen von Robinson Crusoe, Notre Dame de Paris, Moby Dick, Gulliver genügend Beispiele an, wo universale Bücher „gerne bearbeitet, gestutzt, auf ‚heutige Lesbarkeit‘, was immer das sei, zugerichtet und von vermeintlich Überflüssigem und gar Unmoralischem oder Nicht-mehr-Korrektem befreit“ werden. Dem originalausgabenkundigen Leser fällt es schwer, hier noch Vertrauen zu den Lektoren und Verlagen zu haben.
Ein Artikel der wirklich nachdenklich stimmt.
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